Schiffe für Versorgungsaufgaben

Die Betriebsaufgaben lassen sich in zwei Gruppen gliedern: Aufrechterhaltung des Betrieb und zu einen die Versorgung. Hier werden die Schiffe für die Versorgung der Seefliegerhorste und den Schul-, Entwicklungs- und Erprobungseinrichtungen der Luftwaffe über See vorgestellt. Für diesen Aufgabenkomplex ließ die Luftwaffe folgende Schiffstypen bauen, bzw. übernahm derartige Einheiten.

Seetankschiffe

Für die Luftwaffe entwickelte sich das Treibstofflage während des Krieges zu einem Kardinalproblem, das oft genug vor allen anderen für Einsatz oder Nichteinsatz den Ausschlag gab. Da in zunehmenden Maße die Vorräte zu gering wurden, um allen Endverbrauchsstellen Lager in großen Umfage zu unterhalten, wurde die Frage der Versorgung immer mehr zu einer Frage des schnellen Transports. Die Luftwaffe hatte nun schon vor dem Kriege den Weg eigener Seetanker beschritten. Es wurden die ersten Entwicklungsaufträge für Seetankschiffe 1938 vergeben und zwar waren dies für Seetankschiff-Klassen T I - T IV. Alle diese Seetanker waren Behälter- bzw. Zellentankschiffe

Binnentankschiffe

Zum Transport flüssiger Ladung auf den Binnenwasserstrassen hatte die Luftwaffe 1937 einen Finow-Maßkahn mit Behältern in Auftrag gegeben. Parallel mit diesen ersten Binnentankkahn, den man als Versuchsbau bezeichnen kann, wurde 1938 noch eine Kastenschute zum Binnentankkahn umgebaut, beide erhielten die Klassenbezeichnung TK I. Die Luftwaffe erteilte 1939 daraufhin weitere Aufträge zum Bau von Behältertankkähne, aber diese wurden nach dem Plauer Maß gebaut, dies war die Typklasse TK II. Danach folgenden die ersten Zellentankkähne der Typklassen TK III. Ebenfalls nach Plauer Maß wurde 1940/41 die Schiffe der Klasse TK VI mit verbesserten Steuer- und Manöverfähigkeiten gebaut. Für die kleinen Schleusen vieler Wasserstrassen waren die Plauer Maßkähne zu groß. Speziell dafür wurden auf niederländischen Werften 1940 die kleineren Tankkähne nach Rhone-Maß der Typklasse TK V gebaut. Die ersten Küstentankähne der Luftwaffe wurden 1939/40 im Auftrag gegeben. Sie sollten für den Hafendienst und die Betankung von Seeflugzeugen eingesetzt werden. Dies war die Typklasse TK IV. Es folgten als Folgeauftrag die Küstentankkähne der Klasse TK VII und TK VIII (umkonstrurierte TK VII) mit größeren Transportkapazitäten. Neben den Tankkähnen wurden auch noch Tankprahme gebaut die zerlegbar und auf LKW oder per Eisenbahn verlastbar waren. Dies waren die Typklasse TP II und III. Zudem wurden viele ausländischen und auch inländische Binnentankschiffe beschlagnahmt bzw. gechartert, der Luftwaffe zugewiesen um den Transport- und Lagerengpass auf den Binnenwasserstrassen im besetzten Europa zu kompensieren. Zum Transport von Flugbetriebsstoffen im Küstengebiet des Mittelmeeres wurde von der Luftwaffe praktisch ausschließlich mit Hilfe belgischer und französischer Tankpenische gelöst, in die die 50 m² - Normbehälter eingebaut wurden.

Transportschiffe

Zum Transport beschädigter Flugzeuge und weniger eiliger Güter von und nach den Nordseeinseln und Küsten- dienststellen wurden 1939 mit Beginn des besonderen Einsatzes Küstenmotorschiffe und Küstenmotorsegler als Transportschiffe übernommen. Die Schiffe leisteten wertvolle Dienste und blieben fast alle während der ganzen Kriegsdauer im Einsatz. Neben den Verteilungsaufgaben im Küstenbereich ergaben sich ab 1940 zunehmend Transportaufgaben größerer Materialmengen über größere Entfernungen. Jetzt zog man vor allen Prisenschiffe für Transportzwecke der Luftwaffe heran. Da 1943 diese Schiffe zum Teil an die ausländischen Eigner zurückgegeben werden mussten, wurden diese durch deutsche Neubauten ersetzt.