Die Seenotrettungsboote im Bereich der Niederlande (NLD)

Anmerkung: Es wurden nur die Seenotdienstboote erfasst :
- deren Länder während des Krieges durch die deutschen Wehrmacht besetzt wurden,
- deren entsprechenden Rettungsgesellschaften oder auch die einzelnen Boote der Kommando- und Einsatzführung der Luftwaffe / Kriegsmarine unterstanden,
- und während dieser Zeit, auch wenn nur zum Teil, im aktiven Seenotdienst standen.
Natürlich sind auch Lücken vorhanden, was auf die unvollständigen und unzureichenden Quellen oder zum Teil auch nicht vorhanden zurück zu führen sind.

Der Nederlandsche Zeereddingsdienst (ZRD)

Der niederländische Seerettungsdienst wurde am 25. September 1940 gegründet. Am 15. Mai 1940 wurde die Niederlande durch die Deutsche Wehrmacht vollständig besetzt. Durch die Kriegsaktivitäten verbunden in Richtung England brauchte man eine Erhöhung der Rettungskapazität in der Nordsee. Obwohl deutsches Interesse wünschte man sich das dieser Rettungsdienst unter niederländische Flagge realisiert werden würde. Die Noord- en Zuid-Hollandsche Redding Maatschappij (N.Z.H.R.M.) erhielt am 01. Juli 1940 Besuch von einen Inspektor der deutsche Einsatzorganisation. Er schlug vor die Bereitschaft der Rettungsdienstes entlang der Nordsee zu erhöhen. Zudem wurde der Rettungsdienst dem Seenotdienst der deutschen Luftwaffe untergeordnet. Die Deutschen wollten entlang der niederländischen Nordseeküste einen Rettungskörper aufbauen, ähnlich dem deutschen Seenotdienst. Der Sekretär der NZHRM Herr Th.d. Booy weigerte sich jedoch zu kooperieren.

Ein nachfolgender Plan war der Lazarettschiffverband (LAZ-Verband). Dazu sollten robuste holländische Schiffe zu Lazarettschiffen umgebaut werden und diese im dem Rettungdienst zu versetzen. Nach einigen Rückschlägen der Deutschen wurde entschieden den Dienst in Form einer Stiftung einzurichten. Der niederländische Zeereddingsdienst wurde vom niederländischen 2. Lieutenant Commander Meer „Heymann“ als Vorsitzender geführt, während 2 weitere Beamte des Korps Mariniers teil der holländischen Regierung waren. Die Stiftung hatte nach ihrer Satzung das Ziel für die niederländische Küste die Rettung von Schiffbrüchiger unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. Im August 1940 sollte der Zeereddingsdienst starten. Das ZRD-Büro wurde in Scheveningen eingerichtet. Am 07. Oktober 1940 wurde vereinbart , dass der niederländische Zeereddingsdienst im Auftrag des niederländischen Roten Kreuz fuhr.

Der Status der ZRD-Schiffe war nicht ganz klar. Man sprach abwechselnd von Rettungsschiffe oder Lazarettschiffe. Deshalb wurde die Schiffe mit LAZ und mit einer zugeordneten Nummer gekennzeichnet und ein grüner Rahmen rund um den Schiffsrumpf . Leider erkannten die Engländer diese Lazarettschiff nicht an und ließen die Schiffe angreifen. Das Ergebnis war das holländische Seeleute nicht mehr bereit waren auf den Schiffen zu arbeiten. Die mit dem niederländischen Roten Kreuz gegründet Vereinbarung ermöglichte es, 25 umgebauten Schiffe weiß mit einen roten Kreuz auf dem Rumpf und am Schornstein zu kennzeichnen. Das LAZ-Attribut wurde in einen ZRD-Attribut mit einer zugehörigen Nummer geändert.

Das Ziel war 127 Schiffe in Fahrt zu bringen, diese Zahl wurde nie erreicht. Die deutsche Kriegsmarine forderte im Januar 1941 die Schiffe für den eigenen Gebrauch an um einen Bergungsschiffe Verband (BS) einzurichten. Der Vorsitzende Heymann erklärte wegen Meinungsverschiedenheiten Mitte 1941 seinen Rücktritt, ebenso die 2 Beamte verließen den Dienst. Der ehemaliger Offizier der Handelsmarine und NSB'er (Nationaal-Socialistische Beweging) W.R. Haga folgte Heymann als Vorsitzender. Inzwischen hat das deutsche Interesse nach der Luftschlacht von England sowohl an den Zeereddingsdienst oder als Schleppdienst nachgelassen. Ende 1941 waren nach einen Bericht nur noch 7 Schiffe im Einsatz. Im Jahr 1942 war die ZRD-Flotte, die hauptsächlich aus modernen Fischereifahrzeugen bestand, wie üblich den Auftrag zum fischen. Die Fänge waren für die Kriegsmarine bestimmt. Am 05. September 1944 löste sich der Zeereddingsdienst auf, die Verwaltung wurde zerstört und ZRD-Direktor Haga floh nach Leeuwarden.