SP 11 - "SPERBER"


Schiffsdaten
Schiffstyp:Flugzeugmutterschiff
Bauwerft:H.C. Stülcken & Sohn, Hamburg
Auftragserteilung:1937
Baujahr:1938
Baunummer:726
Indienststellung:26.11.1938
Schiffsmaße
Länge u.a.:70,25 m
Breite:14,55 m
Tiefgang:1,80 m
Seitenhöhe:3,90 m
Verdrängung:2500 t
Antrieb
Maschine:2x MWM 8 zyl., 4takt DM
Propeller:2x Voit-Schneider Propeller 1,80 m Ø
Leistung:640 PSe
Vmax:8,0 kn (~ 15 km/h)
Seeausdauer:700 sm / 8 kn bei ….t Öl
Sonstiges:
Besatzung:2 Offz. / 18 Mann.
plus 14 Mann fliegendes Personal
Verwendung:Schleuderschiff Klasse SP I (VIII)
Ausrüstung:1 feststehender Kampnageldrehkran, 18 t,
1 Heinkelkatapult, 3,5 - 18 t
1 Startgleitbahn von 44,20 m länge.
Bewaffnung:2x 2cm Flak
intern. Rufzeichen:DVWL
Schiffsnamen:Flagge:Eigner:
SPERBER (1938)DRReichsluftfahrtministerium

 

Lebenslauf:
Datum:Ereignis:
1937Auftragserteilung des Reichsluftfahrtministerium an die Stülcken Werft zum Bau eines ersten Luftwaffeneigenen Schleuderschiffes
1938Baubeginn auf der Bauwerft: H.C.Stülcken & Sohn Hamburg. Baunummer: 726
26.11.Abgeliefert und in Fahrt als Schleuderschiff SPERBER, in Großenbrode stationiert.
1939
25.02.Schleuderstartversuche, 4 Starts von He 114.
29.03.Schleuderstartversuche, 9 Starts von Ar. 196.
29.07. - 12.08.Start-Schlittenerprobung für Flugzeugtyp BV 138
14.08.In List auf Sylt stationiert.
03.09.Nach Auskunft Obstl. Schantz liegt SPERBER seit dem 27.08.1939 in Hörnum ( Untersteht Verwaltungsmäßig Großenbrode ).
08.09.Hörnum, 14:30 h - Katapultstarts einer Do 18 der 2./ Kü.Fl.Gr. 506.
19.09.Hörnum, 06:55 h – 2 Katapultstarts von Do 18 der 2./ Kü.Fl.Gr.306 (P5+ CK und P5+ DK).
21.09.Hörnum, 05:45 h – 3 Katapultstarts von Do 18 der 2./ Kü.Fl.Gr.306 (P5+ DK, P5+ FK, P5+ ZK)
02.10.Hörnum, 07:30 h – mit FRIESENLAND zusammen 5 Do 18 der 2./ Kü.Fl.Gr. 406 katapultiert.
07.10.Hörnum, 07:30 h – mit FRIESENLAND zusammen 3 Do 18 der 2./ Kü.Fl.Gr. 606 katapultiert.
08.10.Hörnum, 05:10 h – mit FRIESENLAND zusammen 3 Do 18 der 2./ Kü.Fl.Gr. 406 katapultiert.
10.11.10:30 h – Flugstützpunktschiff SCHWABENLAND wird am 14.11. von Hamburg nach Hörnum geschleppt. ( Maschine unklar), dafür SPERBER zum Kranumbau in die Werft.
13.11.Hörnum, 05:35 h – Katapultstart einer Do 18 D3 der 3./ Kü.Fl.Gr. 406 mit 2300 l Treibstoff an Bord, (K6+ JL)
Hörnum, 05:50 h – Katapultstart einer Do 18 D3 der 3./ Kü.Fl.Gr. 406 mit 2300 l Treibstoff an Bord, (K6+ BL)
14.11.SPERBER zum Kranumbau in die Werft.
16.11.18:00 h - SPERBER geht am 17.11.39 zur Grundreparatur auf Stülckenwerft Hamburg.
21.11.Hörnum, 05:00 h – Katapultstart Do 18 G, Werknr. 849, der 2./ Kü.Fl.Gr. 406 (K6+ KK),
Flugzeug ging steil in die Höhe, verlor an Fahrt und sackte durch und schlug mit erheblicher Gewalt aufs Wasser, ging dabei vollständigt zu Bruch. Ursache wahrscheinlich Instrumentenausfall. Besatzung: (FF) Ofw. Buttler tödlich verunglückt, (B) Ltn.z.S. Matini und (Bw) Uffz. Schlaf schwer verletzt, (HB) Ogefr. Gensoir leicht verletzt.
22.11.Hörnum, 03:45 h – mit FRIESENLAND und SCHWABENLAND zusammen 7 Do 18 der Kü.Fl.Gr. 406 katapultiert.
25.11.Hörnum, 06:50 h – Katapultstart vorn, Do 18 D3 der 2./ Kü.Fl.Gr. 406 (K6+ FK).
Hörnum, 07:05 h – Katapultstart hinten, Do 18 D3 der 2./ Kü.Fl.Gr. 406 (K6+ GK).
Hörnum, 07:20 h – am Kran die Do 18 D2 der 2./ Kü.Fl.Gr. 406 (K6+ DK).
29.11.Hörnum, 03:28 h – Katapultstart Do 18 D3 der 3./ Kü.Fl.Gr. 406 (K6+ JL).
Hörnum, 03:52 h – Katapultstart Do 18 der 3./ Kü.Fl.Gr. 406 (K6+ HL).
Hörnum, 04:12 h – Katapultstart Do 18 D3 der 2./ Kü.Fl.Gr. 406 (K6+ GK).
1940
11.01.16:30 h - Anruf LZGr. See an Gen.d.Lw.b.Ob.d.M.O.Qu:
Werft Stülken, Hamburg kann Katapultschiff SPERBER sofort in Reparatur nehmen.
Antwort: SPERBER sofort auf Werft geben.
13.01.Die Katapultschiffe SCHWABENLAND ( Werftliegezeit von ca. 2-3 Monaten) und SPERBER ( Werftliegezeit von ca 3-4 Wochen) sind heute nach Hamburg in Marsch gesetzt wurden mit den Schlepper WIDDER, HERMES und STIER. Wegen Nebeleinbruch gingen die Schiffe in der Nähe von Helgoland vor anker. Die Weiterreise wurde am nächsten Morgem um 08:31 h angetreten
10.03.14:50 h - Zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven erheblich starkes Eis. SPERBER nicht durchgekommen.
11.03.17:00 h - SPERBER bei Schleppen elbabwärts im Eis undicht geworden. Propellerraum vollgelaufen. Muß in Dock.Vor 14.03. kein Dock frei.
14.03.16:00 h - Untersuchung im Dock hat ergeben, daß Propeller bei Schleppen durch Eis restlos zerstört ist. SPERBER fällt deshalb bis auf weiteres aus.
15.03.11:30 h - Bereits bestellte Propeller gehen am 16.03. von Firma nach Hamburg ab. Wenn keine weiteren Schäden festgestellt werden, wird SPERBER bis ca. 23.03. wieder klar sein.
23.03.SPERBER abgeht von Hamburg mit Schleppern nachts nach Hörnum.
25.03.12:20 h - SPERBER Cuxhaven auf dem Weg nach Hörnum.
23.08.SPERBER verbleibt Hörnum für Umschulung 2./ 906 auf BV 138.
22.11.Lufttorpedo-Lage macht Heraustauchen vor Großenbrode liegender zahlreicher Grundgänger erforderlich. Mangel an Taucherfahrzeugen zwingt Heranziehen aller verfügbaren Fahrzeuge. Kann F.d.L. auf Schleuderschiff SPERBER in Hörnum verzichten und für welchen Zeitraum ?
23.11.Schleuderschiff SPERBER wird ab sofort eingesetzt als Taucherfahrzeug zur Bergung LT in Großenbrode. Seefl.H.Kdtr. Hörnum setzt SPERBER in Marsch nach Großenbrode. Kdo.S.+B. stellt Taucher bereit für SPERBER. Großenbrode meldet Eintreffen des Schiffes.
27.12.Zwecks Außerdienststellung WESTFALEN. Vorraussetzung Rückverlegung SPERBER nach Hörnum und Ersatz durch geeignetes Taucherfahrzeug.
1941
02.01.SPERBER z.Zt. Großenbrode 1 Motor unklar, neuer Motor fertig Mitte Januar. Einbau neuer Motor, sowie Eisschutz an Schaufeln kann beginnen Mitte Januar.
06.01.Ersatz SPERBER in Großenbrode Transportschiff DELPHIN nach Übernahme und Erprobung etwa Ende Januar. SPERBER Reparatur BB-Motor und Einbau Eisschutz erforderlich. Kriegsmarine hat Stülckenwerft Hamburg vom 15.01. ab freigegeben. Vorbereitung sind entsprechend getroffen.
10.01.Betriff SPERBER:
1) Motorbeschädigung, Risse im Zylinderblock 21.11.40 festgestellt und gemeldet. neuer Zylinderblock 22.11.40 vorbestellt, 26.11.40 schriftliche Auftrag erteilt, Liferung am 15.01.41.
2) Grund für Verzögerung Anlieferung Frostschutz von hier nicht anzugeben, da Konstruktion und Auftrag von LC 8 gem. Besprechung vom 03.05.40 zu veranlassen war.
3) Werftliegezeit muß verschoben werden, da Passieren Elbe wegen Eisgang bedenklich.
13.03.Schleuderschiff SPERBER wird für die Dauer der Werftliegezeit des Flugsicherungsschiff GREIF, der E-Stelle Travemünde für dringende Versuche überlassen.
07.04.SPERBER ab 06.04. zur Verfügung Kdo. Schiffe und Boote der Luftzeugruppe (See). damit kann Werftliegezeit planmäßig beginnen.
19.04.Fernschreiben an GL 8 i, Betrifft Schleuderschiff SPERBER
Durchführung der Reparaturarbeiten für Schleuderschiff SPERBER auf Stülcken-Werft bis 15.Mai 1941 nur möglich wenn Instandsetzung in Sonderstufe SS übernommen wird, anderfalls ist mit 14-tägiger Verländerung zu rechnen. Um Veranlassung wird gebeten.
21.04.Stülcken wurde von LC 8 beauftragt Reparatur Schleuderschiff SPERBER unter äußerster Dringlichkeitsstufe durchzuführen.
06.05.Vermerk O.Qu.: Schleuderschiff SPERBER wird in etwa 14 Tagen mit Werftreparatur fertig. Anschließend Verlegung nach Hörnum.
15.05.Schleuderschiff SPERBER ausgelaufen Norderwerft Hamburg morgens zur MES Fahrt nach Brunsbüttel und geht in Anschluss daran nach Hörnum.
19.05.Eintreffen SPERBER in Hörnum wegen Verzögerung bei MES-Erprobung und Kompesierung.
25.06.In Hörnum stationiert.
13:35 h – 17:15 h 9 Katapultstarts mit Do 18 SD+YL (GKS 5)
08.09.Schleuderschiff SPERBER soll Eisschutz eingebaut erhalten. KdoSchub stellt mit der Bauwerft fest wann Werft die Arbeit vornehmen kann.( Dauer etwa 14 Tage). Zeitpunkt der Aufnahmefähigkeit der Werft melden. O.Qu. sodann bei F.d.L. klären, ob SPERBER für Erprobungkette in Hörnum zur Zeit abkömmlich.
15.09.Stülckenwerft Hamburg ab 19.09.41 aufnahmebereit für SPERBER zum Anbau Eisschutzes, Bodenanstrich und kleinere Arbeiten. Dauer ca. 10 Tage.
21.10.Seenotzentrale mittlere Ostsee meldet unter dem 20.10.41 das Schleuderschiff SPERBER infolge BB-Propellerschaden bei Windstärke 7 manövrierunfähig und vor der Gjeder Sperre treibt. Später wird gemeldet, daß Marine U-Jäger Schiff in Schlepp genommen hat. Inzwischen ist durch das von Bug eingesetzte Flugsicherungsschiff KARL MEYER bei SPERBER angelangt und Schlepper auf dem Wege dorthin. Schiff soll nach Travemünde eingeschleppt und dort untersucht werden.
23.10.SPERBER ist nach Warnemünde eingebracht und wird Morgen zur Neptunwerft Rostock eingeschleppt. Soweit bisher festgestellt, sind beide Propeller unklar.
29.10.Schiff ist mit Schlepperhilfe fahrbereit und kann katapultieren. Schlepper müssen zur Überführung und Hilfeleistung beim Schießens von Seefl.H.Kdtr. Kopenhagen gestellt werden.
20.11.SPERBER wird am 21.11. durch Marineschlepper NORDER nach Kopenhagen geschleppt.
11.12.In Kopenhagen/ Dänemark stationiert.
11:27 h und 11:45 h - 2x Katapultstart: Do 18 der 2./ Kü.Fl.Grp. 106 (M2+ XK) .
12.12.Kopenhagen, 10:14 h und 11:05 h - 2x Katapultstart der BV 138 , CB+UK (1./ Fl.Erg.Gr. See)
1942
07.04.Die instandsgesetzten Probeller für Schleuderschiff SPERBER sind wohlbehalten auf Neptun-Werft, Rostock eingetroffen. Vorschlagen SPERBER, sobald Eisverhältnisse günstig, von Kopenhagen nach Rostock zum Einbau der Probeller zu überführen.
24.04.09:00 h - GUNTHER PLÜSCHOW mit SPERBER und FAIRPALY III nach Warnemünde ausgelaufen.
30.04.Instandsetzungsarbeiten auf GUNTHER PLÜSCHOW, SPERBER und FAIRPALY III auf Neptunwerft Rostock in Angriff genommen. SPERBER dockt heute ein, um Voith-Propeller einzusetzen, Dauer 14 Tage.
29.06.1./ Fl.Erg.Grp.See, Kopenhagen meldet:
BV 138 C, Wnr. 38 am 18.06.42 infolge unbekannter Bootsbeschädigung an Boje bis zu den Tragflächen gesunken. Flugzeug durch SPERBER inzwischen gehoben.
09.10.SPERBER z.Zt. bei Erg.Gr. See in Kopenhagen für Ausbildung unentbehrlich. Abgabe an Luftfl. 5 (Norwegen) nicht möglich.
1943
27.02.Fl.P.Kdo. Drontheim 107/XI (See) meldet: Schleuderschiff SPERBER unklar. Grund: Überholung der Katapultanlage. Dauer ungefähr 3-4 Wochen.
06.08.Schleuderschiff SPERBER meldet, dass am 28.07.43 der 1000. Katapultstart im Kriegseinsatz ausgeführt wurde. Der Besatzung wurden vom Kommandeur des Kadoschub Anerkennung und Glückwünsche ausgesprochen.
1944
23.03.SPERBER versucht Flugzeug der Fliegerergänzungsgruppe (See) einer BV 138 C1, Kennung: 6H+ FH in Kopenhagen zu bergen. Hierbei Heißtrop gerissen, Flugzeug nochmals versunken. Bisher 2 Motoren geborgen.
ab 1945
00.02.1945SPERBER in Kopenhagen der 3./ FAGr. (Fernaufklärungsgruppe) 22 unterstellt. Vermutlich Start von Flugzeugen der 3./ FAGr. 22 von der SPERBER zu Einsätzen im Ostseeraum
09.05.1945Bei Kriegsende in Kopenhagen
00.11.1949In Wilhelmshaven als Schwimmkran eingesetzt.
Weiterer Verbleib zur Zeit unbekannt.