OSTMARK


Schiffsdaten
Schiffstyp:Motorschiff, 1 Deck (VII)
Bauwerft:Howaldtwerke AG, Kiel
Baujahr:1936
Baunummer:747
Stapellauf:15.04.1936
Indienststellung:16.05.1936
Schiffsmaße
Länge u.a.:79,80 m
Breite:11,25 m
Tiefgang:4,72 m
Seitenhöhe:5,40 m
Verdrängung:1280 BRT
Antrieb
Maschine:2x MAN 10 zyl., 2 takt DM
Propeller:2x 4flügel Schrauben
Leistung:2000 PSe
Vmax:13,5 kn (~ 25 km/h)
Seeausdauer:9800 sm / 13 kn bei 235 t Öl
Sonstiges:
Besatzung:5 Offz. / 24 Mann.
plus 18 Mann fliegendes Personal
Verwendung:Katapultschiff
Ladefähigkeit:11 Tanks mit je 17.000 l Flugbenzin
Ausrüstung:1 feststehender Kampnageldrehkran, 15 t
1 K 9 Heinkelkatapult, 15 t, 41,50 m lg.
1 Drehscheibe 6 m Ø, 1 Schleppsegel,
1x 20 m Abstellbahn, 1 Scheinwerfer
Funk- und Peilanlagen
intern. Rufzeichen:DORM
Versenkt am:24. September 1940
Schiffsnamen:Flagge:Eigner:
OSTMARK (1936)DRDeutsche Luftahnsa AG, Berlin
Reichsluftfahrtministerium (1940)

 

Lebenslauf:
Datum:Ereignis:
1936
15.04.Stapellauf bei der Howaldtwerke AG als OSTMARK.
16.05.Übergabe an die Reederei Deutsche Lufthansa AG, Berlin, Kommandant Kapitän z.S. Müller, Schiff war eigens als Flugsicherungsschiff für den Küstenbetrieb konstruiert worden.
02.06.Indienststellung, eingesetzt für den Südatlantikdienst der DLH, Verlegung nach Bathurst / Brit. Gambia als Ersatz für die SCHWABENLAND:
03.07. - 11.12.Bathurst – 11 Katapultstarts durchgeführt u.a. mit 10 to Wale: D-AGAT „Boreas“ / D-ALOX „Passat“ / D-AKYM „Mistral“ / D-AFAR „Samum“ / D-AKER „Taifun“.
15.12.Bathurst - Schiffsbesichtigung durch Gouverneur von brit. Gambia, begleitet durch 2 Offizieren der Gambia Company, West Afrika Frontier Force, dem Inspector - General dieser Truppe Generalmajor Gifford mit Adjutant.
17.12.Cocktailparty des Generalmajor in der Offiziersmesse.
18.12. – 05.03.1937Bathurst – 12 Katapultstarts durchgeführt u.a. mit 10 to Wale: D-AGAT „Boreas“ / D-ALOX „Passat“ / D-AKYM „Mistral“ / D-AFAR „Samum“ / D-AKER „Taifun“.
1937
12.03.Bathurst, Absturz der He 111 V2, D-ALIX „Rostock“ , Wnr.: 715, aus Las Palmas kommend in Bathurst mit an Bord war der neue 1. Offizier der „Ostmark“ , Hans Herrmann.
Start am 11.03. um 21.55 GMT von Las Palmas, Funkverkehr mit OSTMARK läuft planmäßig.
03:41 h - Funkverkehr zur D-ALIX bricht ab.
06:00 h - wird ein Suchtrupp unter Führung des 1. Offizier H.Nasse mit einer Schifssbarkasse von der OSTMARK an Land gesetzt. Unter dem Suchtrupp befindet sich auch der Bordarzt Dr. Goetz sowie Dr. Achterberg von Junkers.
07:26 h - wird die D-AKYM „Mistral“ die auf dem Katapult fertig zu Flug nach Brasilien stand zum Suchflug Katapultiert. Zudem Starten die auf dem Flugplatz stehen Ju 86 D-AXEQ „Bückeberg“, Wnr. 007
09:51 h - Start: 10 to Wal, D-AFAR „Samum“ zum Suchflug
10:00 h - sichtet die D-AKYM „Mistral“ in der Nähe von Dog Island im Wasser eine Anzahl von Postsäcken. Das Flugboot landetet neben der Fundstelle. Darauf hin kommen eine Regierungs-Barkasse sowie weitere DLH-Barkasse zur Fundstelle wo schnellsten die Postsäcke geborgen werden. Es werden später noch mehr Wrackteile, Zulasungspapier, Kleidungstücke und Postsäcke gefunden. Es wurden leider keine Leichen gefunden.
18:30 h - kehrt der Suchtrupp an Bord der OSTMARK zurück.
13.03. - 23.04.Bathurst – 8 Katapultstarts durchgeführt u.a. mit 10 to Wale: D-AGAT „Boreas“ / D-ALOX „Passat“ / D-AKYM „Mistral“ / D-AFAR „Samum“ / Do 18 E, D-ARUN „Zephir“
00.04. - 00.07.Schiffsüberholungszeit OSTMARK ersetzt durch SCHWABENLAND in Bathurst, nach Werftüberholung wieder in Bathurst stationiert.
09. - 23.07.Bathurst – 3 Katapultstarts durchgeführt u.a. mit: 10 to Wal, D-AGAT „Boreas“ / Do 18 E, D-ABYM „Aeolus“ / Do 18 E, D-AROZ „Pampero“
30.07.Katapultstart: Do 18 E (V3), D-ABYM „Aeolus“ zum Überflug Süd, Bathurst – Natal, am 31.07.1937 musste „Aeolus“ auf See notwassern und wurde beschädigt. Flugzeug ging bei der Bergung verloren.
02.08.1937 – 08.04.1938Bathurst – 41 Katapultstarts durchgeführt u.a. mit 10 to Wale: D-AGAT „Boreas“ / D-ALOX „Passat“ / D-AKYM „Mistral“ / D-AFAR „Samum“ / Do 18 E, D-AROZ „Pampero“ und D-ARUN „Zephir“ sowie Do 18 F, D-AANE „Zyklon“
1938
00.04. - 00.06.Schiffsüberholungszeit OSTMARK ersetzt durch WESTFALEN in Bathurst, nach Werftüberholung wieder in Bathurst stationiert.
24.06. – 19.05.1939Bathurst – 37 Katapultstarts durchgeführt u.a. mit: Do 18 E, D-AROZ „Pampero“ und D-ARUN „Zephir“ / Do 18 F, D-AANE „Zyklon“ / 10 to Wale, D-ALOX „Passat“ und D-AGAT „Boreas“ / Ha 139 A, D-AJEY „Nordwind“ und D-AMIE „Nordmeer“ sowie Ha 139 B, D-ASTA „Nordstern“
1939
00.05. - 00.08.Schiffsüberholungszeit OSTMARK ersetzt durch SCHWABENLAND und FRIESENLAND in Bathurst, nach Werftüberholung wieder in Bathurst stationiert.
04. - 25.08.Bathurst – 3 Katapultstarts durchgeführt u.a. mit: Ha 139 A, D-AJEY „Nordwind“ und Do 26 A, D-AGNT „Seeadler“
28.08.OSTMARK läuft aus Bathurst in Richtung Las Palmas. Jedoch eingelaufen in Bolama / portug. Guinea. DHL stellt Postdienst Südatlantik bis auf weiteres ein.
01.09.Bei Kriegsausbruch Position im neutralen Bolama / Portugiesich Guinea
03.09.Verhandlung mit Flugkommando Berlin wurde folgendes festgestellt:
OSTMARK liegt am 30.08.39 wahrscheinlich in Bolama (Port. West-Afrika, Bissagos-Insel) und hat nach Auskunft Flugkapitän Henke den Befehl von Min.Dir. Fisch erhalten, nach Las Palmas zu gehen und sich dort für Kriegsmarine bereit zu halten. Die noch im Ausland befindlichen Seeflugzeuge der DLH sammel auf OSTMARK in Las Palmas.
06.09.OSTMARK läuft mit genehmigung Spaniens unter Sicherung der beiden Do 26 Flugboote D-AGNT und D-AWDS in Las Palmas ein.
1940
01.07.Fernschreiben von F.d.L. West:
Es wird gebeten die Möglichkeit einer Verlegung des Katapultschiffes nach Brest zu prüfen.
Vermerk O.Qu.: OSTMARK liegt abgerüstet in Las Palmas. Besatzung ist bis auf kleines Bewachungkommando nach Hause zurückgerufen. Ministerialrat Schwarz wird in Las Palmas anfragen ob überhaupt Aussicht auf Auslaufmöglichkeit besteht, er hält Brest für zu exponiert.
09.07.Auszug aus Fernschreiben von SKL:
OKM SKL regt bei Lw.-Führungsstab die Möglichkeit baldiger Überführung des Schleuderschiffes OSTMARK von Las Palmas nach der französischen Atlantikküste an. Sie ist der Auffassung, daß zur Behebung des Mangels an Schleuderschiffen in der Heimat und der damit möglichen Erweiterung der Fernaufklärung im Atlantik der Versuch der Rückführung unternommen werden sollte. Bauart und geringe Geschwindigkeit des Schiffes bringen allerdings ein gewisses Risiko mit sich, lassen jedoch bei geschickten Verhalten des Kapitän und der notwendigen eingehenden Vorbereitung die Überführung durchaus möglich erscheinen. SKL erwartet Unterrichtung der zuständigen Dienstellen der Lufthansa, falls Ob.d.L. einverstanden ist, damit mit OKM/ Ausland die Durchführung eingeleitet wird.
17.07.Katapultschiff OSTMARK nach Mitteilung von Min.Rat. Schwarz am Schiffsboden stark bewachsen und infolgedessen höchstens 9 sm laufen kann. Die Mannschaft des Katapultschiffes einschleißlich Kapitän sind z.Zt. in Deutschland. Flugkapitän Bertram, Leiter des Flugstützpunkt Las Palmas, erklärt daß ein in Marsch setzen möglich wäre.
01.08.Vermerk O.Qu. : Betr. Katapultschiff OSTMARK
Anfrage bei LB/Amtsrat Junkers in Vertretung Min.Rat. Schwarz ergibt, das die Lufthansa angewiesen ist, die notwendigen Feststellungen zu treffen und Kapt. Bertram zu beauftragen, sich mit SKL in Verbindung zu setzen. Amtsrat Junkers bestätigt nach erneuter Rückfrage bei Lufthansa, das Kapt. Bertram bei SKL gewesen ist und alle näheren Vereinbarungen getroffen worden sind. Anfrage bei SKL ergibt, das SKL OKW/Ausland beauftragt hat, mit Vorbereitungen für Auslaufen nach Brest. Hierzu gehört: neue Besatzung, Seeklarmachen (Schiff ist völlig konserviert und bereit zum Versenken) Nach Ansicht Kapt. Bertram werden Vorbereitungen mindestens 1 Monat dauern, da mit der neuen Besatzung Probefahrten gemacht werden müssen. Hierbei wird sich zeigen was die Engländer veranlassen. Sobald OKW Schiff auslaufbereit meldet, werden von SKL entsprechende Kursanweisungen gegeben.
01.09.In Las Palmas für Luftwaffe nach Reichsleistungsgesetz beschlagnahme bei Rückführung.
03.09.Durchbruchversuch zur französischen Küste.
05.09.Marineattache Madrid meldet: Fahrbefehl an OSTMARK 31.08.40 ausgehändigt.
19.09.OSTMARK einlaufen unbeschädigt in die Girondemündung. Dort dem Marinebefehlhaber Kpt.z.S. Schall-Emden unterstellt.
20.09.SKL 1L teilt mit: das Katapultschiff OSTMARK in St. Nazaire eingetroffen.
23.09.OSTMARK auslaufend Girondemündung in Richtung Brest.
24.09.1940 05:42 h - Qu.: BF 6453 sw. St. Nazaire , OSTMARK ist im Gebiet M6 u M12, durch brit. U-Boot HMS TUNA torpediert worden. 1 Toter.
08:10 h - Ile de Yeu, Auf Position: 47°01 N 03°02 W gesunken.
24.09.Katapultschiff OSTMARK auf Marsch von St. Nazaire nach Brest torpediert und gesunken. Besatzung bis auf 1 Mann gerettet.
2002Das Wrack wurde von Tauchern der französischen „Groupe de recherches et d’exploration maritime“ gefunden.