Fl.B 501 - 505

Schiffsdaten
Schiffstyp:Flugbetriebsboot Klasse B V (1.Version)
Bauwerft:Gebr. Kröger Yacht- und Bootswerft, Warnemünde
Auftragserteilung:1939
Baujahr:1940 - 1941
Stückzahl:5
Baunummer:??
Indienststellung:Fl.B 501 - 00.06.1940
Fl.B 502 - 07.07.1941
Fl.B 503 - 17.07.1941
Fl.B 504 - 30.08.1941
Fl.B 505 - 00.10.1941
Schiffsmaße
Länge u.a.:27,59 m
Breite:4,96 m
Tiefgang:1,55 m
Seitenhöhe:2,96 m
Verdrängung:65 t
Antrieb
Maschine:2x MWM RS 34 SU, 6 Zyl. 4takt DM
mit Büchi-Auflade-Gebläse
Propeller:2x 3flügel Schrauben mit je 0,80 m Ø
Leistung:2x 750 PSe bei 850 U/min = 1500 PSe
Vmax:26,8 kn (~ 50 km/h)
Seeausdauer:580 sm / 26 kn bei 5,8 t Öl
Sonstiges:
Besatzung:1 Offz. / 9 Mann.
Verwendung:See-Flugbetrieb, Seenotdienst
Ausrüstung:Schleppgeschirr
Bewaffnung:4 - 8x MG 151, MES-Anlage
intern. RufzeichenFl.B 501 - DVCU
Fl.B 502 - DVCV
Fl.B 503 - DVCW
Fl.B 504 - DVCX
Fl.B 505 - DVCY
Schiffsnamen:Flagge:Eigner:
Fl.B 501
Fl.B 501DRReichsluftfahrtministerium
BLACK PRINCE (1945)NORNorw. Marine
Fl.B 502
Fl.B 502DRReichsluftfahrtministerium
Fl.B 503
Fl.B 503DRReichsluftfahrtministerium
Fl.B 504
Fl.B 504DRReichsluftfahrtministerium
Fl.B 505
Fl.B 505
HOPE
HELGA (1946)
DR
GBR
Reichsluftfahrtministerium
Royal Navy (1945)
BTNC (1946)
Besatzungslisten:
Fl.B 502 ;  Stand: 01.11.1941
Ziviles Bootspersonal :
BootsführerSiek > WIA
MaschinistHermann Bruhn > 03.11.41
FunkerWalter Tessmer > 03.11.41
MotorenwächterReinberg > WIA
Daugsch > WIA
MatrosenWilhelm v.d. Heide > WIA > 04.11.41
Lohmann > WIA
Lichtenscheid > WIA
Seemännisches Bootspersonal der Luftwaffe :
Sanitätsdienstgrad  Gefr. Soellner > WIA
Fl.B 504 ;  Stand: 01.10.1944
Seemännisches Bootspersonal der Luftwaffe :
Bootsführer  Ofw. Ringelmann
Steuermann  Fw. Johnke
Maschinist  Fw. Christiansen
Maschinenmaat  Uffz. Hatscher
Maschinengast  Ob.Gefr. Rader
Funker  Ob.Gefr.
  Ob.Gefr.
Landwehr
Schettler
Koch  Ob.Gefr. Reiss
Signalgast  Ob.Gefr. Friedrichsdorf
Sanitätsdienstgrad  Fw. Hiller
Rudergänger  Ob.Gefr. Howald
Seemännischer Nr. 1  Uffz. Schauer
Decksgast  Ob.Gefr. Düngfelder
Hikra  Ob.Gefr. Knoop
Ziviles Bootspersonal :
Helferin / FlüchtlingsfrauenFrau Christiansen

 

Baubeschreibung:Verdrängerboote in Kompositbauweise, verbesserte und vergrößerte Version auf dem Prinzip der B IV Klasse. Boot war in Karwellbauweise in Eiche ausgeführt, Deck - Oregonpine, Schandeck, Leibhölzer - Mahagoni, Spanten, Querschotte, Motorenfundamente aus SM-Stahl ausgeführt. Bis Seegang 6 einsatzfähig. Ausgerüstet mit Schleppgeschirr zum Schleppen von Seeflugzeugen

Lebenslauf:
Datum:Ereignis:
Fl.B 501
29.06.1940FL.B 501 wird nach Ausbildung als Flugbetriebsboot nach Drontheim verlegt.
04.07.1940FL.B 501 Seenotzentrale (L) beim Adm. Norw. Westküste / Seenotbezirksstelle (L) Drontheim zugewiesen.
12.07.1940FL.B 501 läuft am 13.07. vormittags nach Drontheim aus.
13.05.1941FL.B 501, Stavanger, muß wegen Motorenstörung zur Reparatur auf Krögerwerft.
24.10.1941FL.B 501 schwer beschädigt, durch Beschuss einer Spitfire. 1 Toter.
03.12.1941FL.B 501 wurde SNDF Norwegen aus der Heimat neu zugewiesen und ist bereits bei Überführungsfahrt nach Kirkenes durch Maschinenschaden ausgefallen. Boot liegt unklar bis Januar 1942 in Tromsö, da ein Motor ausgewechselt werden muß.
06.12.1941Gemäß Mitteilung L.In.16 wird SNDF Norwegen Ersatz aus eigenen Bereich stellen und versuchen Motorschaden FL.B 501 beschleunigt zu reparieren.
12.12.1941FL.B 501 nach Fertigstellung der Reparatur ausgelaufen nach Stavanger.
00.02.1942Seenotzentrale (L) Polarküste / Seenotbezirksstelle (L) Kirkenes.
26.05.1942Verlustmeldung Lufwaffeneigen Fahrzeuge und Boote: Schwerbeschädigte Boote (reparaturfähig): FL.B 501 durch Feindeinwirkung am 24.10.41.
16.02.1943SBK XI (Tromsö) meldet: 1 He 115 der 1./ 406 auf Flug von Qu.2365/17 Ost nach Malangenfjord warscheinlich wegen Brennstoffmangel notgelandet. Einsatz: FL.B 501, FL.B 529 und norweg. Rettungsschiff BERGENS KREDS.
17.02.1943Einsatz FL.B 501 und 529 , siehe 16.02.43
09.10.1944Seenotflottille 50, Hauptliegehafen Tananger / Norwegen.
00.12.1945Norwegische Kriegsbeute, BLACK PRINCE, Wasserflugplatz Stavanger.
00.00.1952Noch vorhanden.
Weiterer Verbleib zur Zeit unbekannt.
Fl.B 502
07.07.1941FL.B 502 wird in nächster Zeit klar. Vorschlag Abgabe an Cherbourg, wo FL.B 542 wegen immer wiederkehrender Ausfälle zur Grundüberholung muss.
16.07.1941FL.B 502 etwa 21.07. seeklar zum Auslaufen Kiel.
19.07.1941FL.B 502 wird dem SNDF West zugeteilt. Das Boot ist nach Cherbourg in Marsch zu setzen.
30.07.1941FL.B 502, Fahrt nach Le Havre abgebrochen und Dieppe eingelaufen.
31.07.1941FL.B 502 im R-Bootgeleit westwärts ausgelaufen.
01.08.1941FL.B 502 aus Le Havre ausgelaufen.
01.10.1941FL.B 502 von Jersey nach Guernsey ausgelaufen.
03.11.194115.15 Uhr > FL.B 502 in einer Position ungefähr 6 sm nö. von St.Peter Port nacheinander von vier, dann von drei und nachher von einem engl. Flugzeug des 234th RAF Squadron mit MG's und 2 cm Bordwaffen beschossen. Beim Anflug lagen die Flieger etwa 150 m hoch und gingen dann auf 50 bis 60 m herrunter. Es wurden 5 Mann getötet (Vara, Mirus, Somogyoar, Bruhn, Thesmer), ferner 4 Personen schwerverwundet und 2 Leichtverletzte. Die HS-Boote 192 und 194, VP-Boot 208 mit Arzt an Bord, das Motorboot "Seewacht" zur Unfallstelle ausgelaufen.
05.11.1941Nach Meldung Genst. und OKM FL.B 502 bei Guernsey durch engl. Jagdflugzeugen angegriffen und versenkt. Maschinist und Funker tot, ferner an Bord befindliche Kpt.z.S. Mirus, Generalmajor der Pioniere Vara und ein Major. L.In.16 und Kdoschub sind aufgefordert, festzustellen, warum das Boot für eine Dienstseefahrt der Marine zur Verfügung gestellt wurde.
10.11.1941Fernschreiben von Kdo.Schub: Betrifft Verlust FL.B 502:
Die Fahrt diente der Beförderung einer Kommission des OKW zur Überprüfung des Ausbaues der Kanalinseln und war von SNDF West angeordnet. Die Anforderung des Bootes erfolgte über den Kdr. Admiral Farnkreich. Außer der Besatzung befanden sich an Bord:
1) † Generalmajor Felix Vara
2) † Kapitän z.S. Rolf Mirus
3) † Major Hans Somogyvar
4) Hauptmann Siegel

Die zu 1-3 genannten sind gefallen und mit dem Boote gesunken. Hptm. Siegel wurde unverletzt gerettet. Von den Verwundeten ist einer nachträglich im Lazarett Guerney gestorben. Alle übrigen befinden sich in Lazarett auf Guernsey und sind außer Lebensgefahr.
18.11.1941Im Nachgang wird gemeldet: † Maschinist Bruhn, † Funker Tessmer, † Matrose v.d.Heide
Schwerverwundet: Bootsführer Siek, San.Gefr. Soellner, Motorenwärter Reinberg. Leichtverwundet: Matrose Lohmann und Lichtenscheid, Motorenwärter Daugsch.
Fl.B 503
17.07.1941FL.B 503 nach Meldung Kdo.S.+ B. einsatzbereit etwa 27.07. Um Befehl Zuweisung wird gebeten.
24.07.1941FL.B 503 wird als Ersatz für FL.B 542 dem SNDF West zugeteilt.
22.08.194109:30 h - FL.B 503 im Geleit 110 von Cuxhaven nach Westen ausgelaufen.
01. - 14.01.1942FL.B 503 im Hafen von Ostende liegend, gemeldet.
15.01.1942Von 08.10 h bis 08.30 h Molenfeuer Ostende für Flugsicherungsboot 503 gezeigt.
22.01.1942FL.B 503 im Hafen von Ostende liegend, gemeldet.
13.02. - 16.03.1942FL.B 503 im Hafen von Ostende liegend, gemeldet.
19.03.194209.50 h - Fl.B 503 in Fecamp eingelaufen.
15.10.1942FL.B 503 auf Liegeplatz Lezardieux von 9 Spitfire mit Bomben und Bordwaffen angeriffen und schwer beschädigt. 1 Uffz. und 3 Mann schwer verletzt.
25.06.194301:00 h – ausgelaufen aus Lezardrieux mit 18 kn, 06:00 h – ankunft in I´Abervrach
10.07.194306:30 h – eingelaufen in Brest, 12:15 h – wieder ausgelaufen aus Brest
13.07.194321:50 h – eingelaufen in I´Abervrach
11.11.194304:00 h – ausgelaufen aus Camarest, 08:00 h – eingelaufen in I´Abervrach
02.05.1944SBK I (Brest) meldet: FL.B 503 bei L´Abervrach durch 2 engl. Flugzeuge mit Bordwaffen angegriffen. Keine Verluste und Beschädigungen. Angeblich 2 Flugzeuge ohne Bestädigung abgeschossen.
28.05.1944SNDF 3 (West) meldet: FL.B 503 in L´Abervrach mit Bomben angeriffen, Kein Personen- oder Sachschaden.
Weiterer Verbleib zur Zeit unbekannt.
Fl.B 504
30.08.1941FL.B 504 wird dem SNDF Mitte mit Liegehafen Terschelling zugeteilt.
08.09.1941Termin Einsatzbereitschft FL.B 504 verschiebt sich auf dem 20.09., da Boot wegen Maschinenschadens nochmals Krögerwerft aufsuchen muss.
15.10.1941FL.B 504 auf Überführungfahrt von Kiel nach Borkum, bei Festmachmanöver in Brunsbüttel infolge falschen Manövers über Achtersteven mit einen Fahrzeug kollidiert, Spiegel eingebrochen. Boot achtern vollgelaufen. Pumpendampfer längseit, Boot mit Leinen am Dalben abgefangen.
20.10.1941Die befohlende Zuteilung FL.B 504 an SNDF Mitte wird aufgehoben.
08.11.1941FL.B 504 wird dem SNDF West mit Liegeplatz Den Helder zugewiesen.
03.12.1941Fernschreiben von KdoSchub an Gen.d.Lw.b.Ob.d.M.
Betrifft Ersatz für FL.B 501 bei SNDF Norwegen: Da über FL.B 504, 506 und 543 bereits verfügt wurde und Ablieferung der nächstfälligen Boote FL.B 544 und 550 noch in diesem Jahr fraglich ist, kann ein entsprechender Vorschlag von hier aus nicht gemacht werden.
02.02.1943SBK IV (Utrecht) : FL.B 504 bei Zieldarstellung für Kriegsmarine vor Ijmuiden durch engl. Flugzeug mit Bomben angegriffen. Kein Personen- oder Sachschaden.
04.04.194309:40 h > Ijmuiden, bei KKM 69 – 2 sm von Land treibenes Schlauchboot mit Insassen gesichtet. FL.B 504 ausgelaufen.
12:00 h > FL.B 504 eingelaufen. Leeres Schlauchboot aufgefunden und eingebracht.
22.09.1943SNDF 3 (West) - SBK IV meldet: Am 17.09.43 gegen 13:15 h Überfall FL.B 504 in Scheveningen durch 8-10 unbekannte Zivilisten. An Bord befanden sich 2 Mann unter Deck. 1 Mann wurde geknebelt, 1 Mann so schwer verletzt, daß er später verstarb. Da die Zivilisten das B.-Boot nicht in Gang bringen konnten, verließen sie es, ohne es zu beschädigen.
25.04.1944SNDF 3 (West) meldet: FL.B 504 in Werft Amsterdam beim Aufslippen umgekippt. Schaden noch nicht festgestellt.
19.08.1944Seenotflottille 60 „Ostpreußenflottille“ / Neutief-Pilllau
09.10.194460. Seenotflottille, Osteinsatz.
25.04.1945Sondereinsatz Ostsee, Evakuierungen von Flüchtlingen, der Seenotgruppe 81 unterstellt.
05.05.1945FL.B 504 verlegt mit der Seenotgruppe 81 von Bug auf Rügen nach Guldborg / DK .
13.05.1945Desarmierung, abgabe der Waffen an die Briten. Kennung der Boote mit Rot-Kreuz Emblem.
18.06.1945Evakuierung von Guldborg, Verlegung nach Schleswig, letzter Einsatz der Seenotgruppe 81 unter dem Schutz der Briten.
Weiterer Verbleib zur Zeit unbekannt.
Fl.B 505
15.10.1941FL.B 505 ist umgehend an Stelle des havarierten FL.B 504 nach Borkum in Marsch zu setzen. SNDF Mitte, Liegeplatz Terschelling zugeteilt.
17.10.194109:15 h - von Cuxhaven nach Borkum ausgelaufen.
20.10.1941FL.B 505 wird SNDF Mitte mit Liegeplatz Terschelling zugeteilt.
06.03.1942Beim Auslaufen aus Terschelling für Seenotfall am 16.02.42 abends 23:50 h durch starken NO, ablaufendes Wasser, starke Strömung, Ausfall Steuerbordmotors und schlechter Ruderwirkung Strandung auf Sandbank vor Hafeneinfahrt durch Stromversetzung. Mit auflaufenden Wasser und Schlepperhilfe wieder frei und eingeschleppt. Motorausfall und vereisen der Kühlpumpe, schlechte Ruderwirkung und stark angerosteten und gebrochenen Bolzen zwischen Ruderschaft und Quadraten. Bootskörper kein Schaden. Boot ist in Repartur und nicht einsatzfähig.
09.04.1944SNDF 1 (Mitte) meldet: Beim Bombenangriff auf die Krögerwerft in Warnemünde FL.B 579 und FL.B 505 auf Position durch Beschuss feindlicher Flugzeuge beschädigt, konnten selbstständig zurücklaufen. 1 Mann schwer, 1 Mann leicht verletzt.
00.00.1944Seenotflottille 80 / Hauptliegehafen Helgoland
19.08.1944Seenotflottille 60 „Ostpreußenflottille“ / Neutief Pillau
25.04.1945Sondereinsatz Ostsee, Evakurierungen von Flüchtlingen, der Seenotgruppe 81 unterstellt.
00.05.1945Brit. Kriegsbeute : Unbenannt in HOPE, Kennung als: RN 64
00.11.1946als HELGA, Frontier Control Sea. (Alliierter Grenzschutz See)
00.10.1949ZGS / Inspektion See
Vor 1951Rückgabe an British Boat Pool.
00.00.1953Rückgabe an Brit. TNC (Tripartite Naval Commission) Craft, Hamburg zwecks weiterverwertung.
Weiterer Verbleib zur Zeit unbekannt.

Sources: Literatur : Gröner, "Die deutschen Kriegsschiffe 1815 - 1945", Band 7 ; Schiffe und Boote der Deutschen Seeflieger 1912 - 1976 ; Seenotgruppe 81
Dokumente : KTB (Kriegstagebuch) des General der Luftwaffe beim Oberbefehlshaber der Kriegsmarine / Oberquartiermeister ; diverse Fotobelege ;
KTB des Admiral Niederlande ; .. des Kommandanten Seeverteidigung Nordholland ; .. Seeverteidigung Le Harve ; .. Hafenkommandanten Dieppe ; ... Haka. Ostende ;
...Haka Kanalinseln ; .... Hüst Fecamp ;
Website : Forum-Marinearchiv.de