Fl.B 432 - 435

Schiffsdaten
Schiffstyp:Flugbetriebsboot Klasse B IV (4.Version)
Bauwerft:Gebr. Kröger Yacht- und Bootswerft, Warnemünde
Auftragserteilung:1939
Baujahr:1940 - 1941
Stückzahl:4 (ingesamt 12)
Baunummer:427, 528 - 530
Indienststellung:Baunr.: 427 - 03.01.1941
Baunr.: 528 - 17.03.1941
Baunr.: 529 - 17.03.1941
Baunr.: 530 - 07.07.1941
Schiffsmaße
Länge u.a.:24,45 m
Breite:4,50 m
Tiefgang:1,30 m
Seitenhöhe:2,16 m
Verdrängung:43 t
Antrieb
Maschine:2x MWM 6zyl., 4 takt. DM,
Typ RS 125 SU mit Büchi-Aufladung
Propeller:2x 3flügel Schrauben mit je 0,83 m Ø
Leistung:2x 400 PSe bei 1100 U/min = 800 PSe
Vmax:21,5 kn (~ 40 km/h)
Seeausdauer:520 sm / 21,5 kn bei 3,6 t Öl
Sonstiges:
Besatzung:8 Mann
Verwendung:See-Flugbetrieb / Seenotdienst / Lazarettschiff
Ausrüstung:Flatter-Feuerlöschanlage bestehen aus:
1x 2 zyl. Junkers DM mit 50 Pse und
1x Pumpe Schaumerzeug. mit 1500 l/min
1x Schlepphaken 4,8 to Trossenzug
Bewaffnung:2x MG 15 oder 1x 2cm Flak; MES-Anlage
intern. Rufzeichen:Fl.B 432 - DVGC
Fl.B 433 - DVGD
Fl.B 434 - DVGE
Fl.B 435 - DVGF
Schiffsnamen:Flagge:Eigner:
Baunr.: 427
Fl.B 432DRReichsluftfahrtministerium
Baunr.: 528
Fl.B 433DRReichsluftfahrtministerium
Baunr.: 529
Fl.B 434DRReichsluftfahrtministerium
Baunr.: 530
Fl.B 435DRReichsluftfahrtministerium

 

Baubeschreibung:Verdrängerboote in Kompositbauweise, bei denen Spanten, Querschotte, Decksaufbauten und Motorenfundamente aus SM-Stahl ausgeführt waren. Außerdem war eine Feuerlöschanlage und einer Pumpe zur Schaumerzeugung eingebaut. Damit konnten die Boote in begrenzten Umfang zum Löschen kleinere Motorenbrände eingesetzt werden. Die Boote waren mit Schlepphaken mit 4,8 to Trossenzug zum Schleppen von Seeflugzeugen ausgerüstet. Bis Seegang 6 einsatzfähig.

Lebenslauf:
Datum:Ereignis:
Fl.B 432
03.01.1941FL.B 432 - Marsch angetreten nach Dieppe.
00.01.1941Seenotzentrale (L) Cherbourg / Seenotkommando 5 - Dieppe
23. - 26.06.1941FL.B 432 im Hafen von Fecamp liegend, gemeldet.
11.04.1942Auf Befehl Genst.6.Abt. wird angeordnet:
FL.B 427, 428 und 432 ins Mittelmeer zu überführen. Nach Eintreffen der aus dem Hematkriegsgebiet zu überführenden Ersatzboote sind die Fahrzeuge in Fecamp zusammenzuziehen, dort auf Einsatzbereitschaft und Ausrüstung zu überprüfen und unter der Führung des Bootsführer Eilers auf dem Kanalwege und Rhone nach Syrakus für den SNDF Mittelmeer in Marsch zu setzen.
17.05.194210:20 h - FL.B 432 und 428 aus Fecamp ausgelaufen, sind um 15:40 h in Rouen eingelaufen. Nach Sicherstellung Lotsen Weiterfahrt 18.05. um 06:00 h nach Paris.
20.05.1942FL.B 432 und 428 ausgelaufen Paris mittags.
26.05.1942FL.B 432 und 428 vorraussichtlich Ankunft Chalons sur Saone am 29.05.42
01.06.194206:00 h – aus Chalon-sur-Saône zusammen mit FL. B 428 ausgelaufen nach Marseille . Bootsführer: Gerhard Eilers zgl. Transportführer
05.06.1942FL.B 432 und 428 am 02.06.42, 17:30 h - ab Port Louis (Rhonemündung) inzwischen in Spezia eingelaufen. Weiterfahrt von dort aus am 06.06.42 nach Behebung von Schäden.
09.06.1942FL.B 432 meldet, dass wie auf der Werft in Spezia festgestellt wurde, die St.B-Schraubenwelle unmiitelbar hinter der Buchse an 3 Stellen angesägt ist und zwar 2x 2-3 mm tief und 4 cm lang, einmal nur die Säge angesetzt. Die Ansägungen sind alle im Querschnitt erfolgt. Es liegt Verdacht vor, dass dieser Sabotageakt evtl. in Fecamp erfolgte, da dort die Schrauben ausgewechselt wurden. Um Untersuchung wird gebeten.
10.06.1942FL.B 428 und 432 am 09.06.42 von Spezia aus nach St. Stefano ausgelaufen.
00.07.1942In Catania.
28.04.1943SNDF 2 (Süd) meldet: Landung und Beschuß durch drei engl. Schnellboote im Hafen Sidi Daoud, FL.B 432 wurde durch eigene Besatzung gesprengt.
Fl.B 433
17.03.1941Kdo. S.+ B. meldet: Das FL.B 433, 434 und 436 in den nächsten Tagen zur Auslieferung kommen und bittet um Genehmigung, das FL.B 433 als Reserve der Reparaturwerft Fecamp zugewiesen wird. O.Qu. erteilt Einverständnis.
29.06.- 15.07.1941FL.B 433 im Hafen von Fecamp liegend, gemeldet.
01. - 14.01.1942FL.B 433 im Hafen von Ostende liegend, gemeldet.
15.01.1942Von 08.10 h bis 08.30 h Molenfeuer Ostende für Flugsicherungsboot 433 gezeigt.
16. - 21.01.1942FL.B 433 im Hafen von Ostende liegend, gemeldet.
23. - 29.01.1942FL.B 433 im Hafen von Ostende liegend, gemeldet.
31.01. - 30.03.1942FL.B 433 im Hafen von Ostende liegend, gemeldet.
01.04. - 25.05.1942FL.B 433 im Hafen von Ostende liegend, gemeldet.
29.05. - 12.06.1942FL.B 433 im Hafen von Ostende liegend, gemeldet.
14.06. - 15.07.1942FL.B 433 im Hafen von Ostende liegend, gemeldet.
11.10.194218:10 h - FL.B 433, 3 sm nordostwärts Dünkirchen, durch Fliegerbeschuss schwer beschädigt.
14.10.1942SBK III meldet: FL.B.433 auf Rückmarsch von einer Spitfire angegriffen und schwer beschädigt. Boot wurde durch 2 Hafenschleppboote nach Dünkirchen eingeschleppt. 1 Mann tot, 4 Mann schwer, 2 Mann leicht verletzt von 2 FL.E.-Booten übernommen.
15.10.19423. Seenotflottille (Boulogne) sendet: FL.B 433, 3 sm nordostwärts Dünkirchen am 11.10.42 18:10 h durch Feindbeschuss starke Schäden über und unter Wasser. Reparaturdauer ca. 3 Monate.
00.01.1944Überführt zum schwarzen Meer / Eupatoria.
20.08.1944Versenkt in Konstanza durch Fliegerbomben
Fl.B 434
17.03.1941Kdo. S.+ B. meldet: Das FL.B 434, 433 und 436 in den nächsten Tagen zur Auslieferung kommen und bittet um Genehmigung, das FL.B 434 als Reserve in Kiel zugewiesen wird. O.Qu. erteilt Einverständnis.
25.06.1941Es sind zu velegen: FL.B 434 nach beendeter Werftüberholung nach List.
06.07.194108:30 h - FL.B 434 in List eingelaufen.
09.07.1941Gemäß Vorrausverfügung ist FL.B 434 Seefl.H. List zugewiesen.
16.11.1943FL.B 434 war aktiv mit Norderney und List.
18.11.194309:03 h - FL.B 407, 205 und 434 und 5 Einheiten inclusive FL.B 508, 533 und 416 waren sehr aktiv (funkmäßig), FL.B 416 mit Aalborg.
19.08.1944Seenotflottille 60 „Ostpreußenflottille“ / Pillau-Neutief
01.10.1944Seenotflottille 81 „Pommernflottile“ / Swinemünde.
09.10.1944Dienststelle Großenbrode, Osteinsatz.
25.04.1945Sondereinsatz Ostsee (Flüchtlingstransporte)
09.05.1945Standort Kappeln.
Weiterer Verbleib zur Zeit unbekannt.
Fl.B 435
07.07.1941Abgeliefert und zugewiesen SNDF Mitte / Seenotzentrale (L) westl. Ostsee / Kopenhagen.
07.11.1941Dem SNDF Mittelmeer werden die FL.B - Boote 415, FL.B 435 und 437 zugewiesen.Überführung gemeisam mit den Booten für Kampfschulgeschwader 2. Bestimmungsort wird druch SNDF Mittelmeer befohlen.
30.11.1941Ausgelaufen aus Rotterdam zwecks Überführung zum Mittelmeer.
02.02.1942Eingelaufen nach 64 Tagen (zugefrorene Kanäle und Schleusen) in Chalon-sur-Saône.
07.02.1942FL.B 435 - Ausgelaufen aus Chalon-sur-Saône nach Port Saint Louis zusammen mit FL.B 431, 406 und 437.
10.02.19424 Flugsicherungsboote (1.Staffel), FL.B 435 (Bootsführer: Kapitän Günther Barg zgl. Transportführer), 431, 406 und 437 in Port St. Louis eingetroffen. FL.B 437 fahrtunfähig durch schwere Grundberührung. Weiterfahrt von Prot St. Louis am 11.02.42 nach Spezia. Beschädigtes Boot im Schlepp. Führung übernimmt italienischer Begleitoffizier.
13.02.1942FL.B 435, 431, 406, 437 in Spezia eingelaufen. Davon FL.B 437 infolge Grundberühung einzudocken.
00.03.1942Syrakus / Sizilien.
19.10.1943SBK XI (Athen) meldet: Qu. 3429/23 Ost Dampfer im Sinken. Einsatz: 1 Do 24 (2 Einsätze) und FL.B 435 ( 2 Einsätze). Erfolg: 129 Mann gerettet, 33 durch Do 24 und 96 durch FL.B 435. Verluste: Do 24 (Wnr. 3214) beim 2. Einsatz zu obigen Seenotfall im Qu. 3629 mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. Beim Abschleppen durch FL.B 435 gesunken. Besatzung 6 Mann durch FL.B.Boot gerettet.
26.06.1944SBK XI meldet: Leros Qu. 48435/23 Ost 1x Ar. 196 notgelandet. Flugzeug liegt an Land. Verbleib der Besatzung nicht feststellbar. Einsatz: FL.B 435. Einsatz wegen Wetterlage abgebrochen. Erneuter Einsatz wegen Wetterlage nicht möglich.
Weiterer Verbleib zur Zeit unbekannt.

Sources: Literatur : Gröner, "Die deutschen Kriegsschiffe 1815 - 1945", Band 7 ; Schiffe und Boote der Deutschen Seeflieger 1912 - 1976 ; Seenotgruppe 81
Dokumente : KTB (Kriegstagebuch) des General der Luftwaffe beim Oberbefehlshaber der Kriegsmarine / Oberquartiermeister ; diverse Fotobelege ;
Air Sea Rescue Report for Home Aerea and Atlantic, Naval Section ; KTB des Hafenkommandanten Ostende ; ... Hüst Fecamp ;
Website : Forum-Marinearchiv.de