Fl.B 428 - 429

Schiffsdaten
Schiffstyp:Flugbetriebsboot Klasse B IV (4.Version)
Bauwerft:Gebr. Kröger Yacht- und Bootswerft, Warnemünde
Auftragserteilung:1939
Baujahr:1940
Stückzahl:ingesamt 12
Baunummer:423 - 424
Indienststellung:Baunr.: 423 - 07.09.1940
Baunr.: 424 - 30.09.1940
Schiffsmaße
Länge u.a.:24,45 m
Breite:4,50 m
Tiefgang:1,30 m
Seitenhöhe:2,16 m
Verdrängung:43 t
Antrieb
Maschine:2x MWM 6zyl., 4 takt. DM,
Typ RS 125 SU mit Büchi-Aufladung
Propeller:2x 3flügel Schrauben mit je 0,83 m Ø
Leistung:2x 400 PSe bei 1100 U/min = 800 PSe
Vmax:21,5 kn (~ 40 km/h)
Seeausdauer:520 sm / 21,5 kn bei 3,6 t Öl
Sonstiges:
Besatzung:8 Mann
Verwendung:See-Flugbetrieb / Seenotdienst / Lazarettschiff
Ausrüstung:Flatter-Feuerlöschanlage bestehen aus:
1x 2 zyl. Junkers DM mit 50 Pse und
1x Pumpe Schaumerzeug. mit 1500 l/min
1x Schlepphaken 4,8 to Trossenzug
Bewaffnung:2x MG 15 oder 1x 2cm Flak; MES-Anlage
intern. Rufzeichen:Fl.B 428 - DVDL
Fl.B 429 - DVDM
Schiffsnamen:Flagge:Eigner:
Baunr.: 423
Fl.B 428DRReichsluftfahrtministerium
Baunr.: 424
Fl.B 429DRReichsluftfahrtministerium

 

Baubeschreibung:Verdrängerboote in Kompositbauweise, bei denen Spanten, Querschotte, Decksaufbauten und Motorenfundamente aus SM-Stahl ausgeführt waren. Außerdem war eine Feuerlöschanlage und einer Pumpe zur Schaumerzeugung eingebaut. Damit konnten die Boote in begrenzten Umfang zum Löschen kleinere Motorenbrände eingesetzt werden. Die Boote waren mit Schlepphaken mit 4,8 to Trossenzug zum Schleppen von Seeflugzeugen ausgerüstet. Bis Seegang 6 einsatzfähig.

Lebenslauf:
Datum:Ereignis:
Fl.B 428
07.09.1940Fernschreiben von L.In. 16, FL.B.-Boote für Seenotdienst: FL.B 428 Neubau fertig am 10.09.40.
09.09.1940FL.B 428 an KMW Wilhelmshaven zwecks Einbau der Waffen in Marsch setzen.
13.09.1940FL.B 428 ausläuft nach Norderney, von dort zusammen mit FL.B 419 über Schellingwoude nach Boulogne. Zugeteilt für Boulogne.
18.09.194011:30 h - Flugbetriebsboote FL. B 419 und 428 befehlsgemäß ausgelaufen zum Bestimmungsort (von Norderney nach Boulogne).
03.11.1940Seenotzentrale (L) Boulogne / Seenotflottille Boulogne / Calais.
03.08.194113:04 h - FL.B 428 von Ostende kommend auf Suchaktion, kommt längsseits von DE MOK, Beobachtungsaustausch.
01. - 29.01.1942FL.B 428 im Hafen von Ostende liegend, gemeldet.
31.01. - 30.03.1942FL.B 428 im Hafen von Ostende liegend, gemeldet.
01.04. - 09.05.1942FL.B 428 im Hafen von Ostende liegend, gemeldet.
11.04.1942Auf Befehl Genst.6.Abt. wird angeordnet:
FL.B 427, 428 und 432 ins Mittelmeer zu überführen. Nach Eintreffen der aus dem Hematkriegsgebiet zu überführenden Ersatzboote sind die Fahrzeuge in Fecamp zusammenzuziehen, dort auf Einsatzbereitschaft und Ausrüstung zu überprüfen und unter der Führung des Bootsführer Eilers auf dem Kanalwege und Rhone nach Syrakus für den SNDF Mittelmeer in Marsch zu setzen.
17.05.194210:20 h - FL.B 428 (Bootsführer: Hermann Sachs) und 432 aus Fecamp ausgelaufen, sind um 15:40 h in Rouen eingelaufen. Nach Sicherstellung Lotsen weiterfahrt 18.05. um 06:00 h nach Paris.
20.05.1942FL.B 428 und 432 ausgelaufen Paris mittags.
26.05.1942FL.B 428 und 432 vorraussichtlich Ankunft Chalons sur Saone am 29.05.42.
05.06.1942FL.B 428 und 432 am 02.06.42, 17:30 h - ab Port Louis (Rhonemündung) inzwischen in Spezia eingelaufen. Weiterfahrt von dort aus am 06.06.42 nach Behebung von Schäden.
10.06.1942FL.B 428 und 432 am 09.06.42 von Spezia aus nach St. Stefano ausgelaufen. FL.B 428 und 432 am 09.06.42 von Spezia aus nach St. Stefano ausgelaufen.
00.07.1942In Catania
27.02.1943FL.B 428, Syrakus, Totalverlust durch Bombentreffer.
09.04.1943SNDF 2 (Süd) drahtet: Ausfall FL.B 410 und 428 durch Totalverlust, erbitten Ersatz umgehende zusätzliche Zuweisung von 2 FL.B.-V.-Booten.
Fl.B 429
30.09.1940FL.B 429 nach Fertigstellung und vollständiger Ausrüstung zugeteilt der Seenotzentrale (L) Boulogne.
03.11.1940Seenotzentrale (L) Boulogne / Seenotflottille Boulogne.
20. - 26.06.1941FL.B 429 gemeldet im Hafen fecamp liegend.
28.07.1941FL.B 422, 429 und 541 nach Fecamp ausgelaufen.
06.05.1942Meldung SNZ (L) Kanalküste Boulogne: FL.B 429 vor Boulogne durch Spitfire angeriffen. 4 Mann tot, 3 schwer verletzt, darunter Leiter der Seenotzentrale Obstlt. v. Bredow (Kopf-Steckschuss), 3 Mann leicht verletzt, Boot schwer beschädigt.
08.05.1942FL.B 429 wurde 1 sm von Le Treport von einer nach See fliegenden Spitfire beschossen. FL.B Boot schießt mehrere Seenotsignale ab und nimmt Kurs auf Hafeneinfahrt Le Treport. FL.B 429 ankert 200 m vom Strand Le Treport. Boot hat Verwundete an Bord. Motorboot B 42 Mo hat Verwundete übernommen und nimmt Kurs auf Dieppe. Fischereiwachboot von Dieppe mit FL.B 429 im Schlepp Richtung Dieppe abgelaufen. 13:15 Fischereiüberwachungsboot mit FL.B 429 im Schlepp in Dieppe eingelaufen.
07.06.194200.45 h - Fl.B 429 in Fecamp eingelaufen.
00.08.1942FL.B 429 ( Bootsführer: Willi Nau ) zum Mittelmeer überführt SNDF 2 (Süd).
13.08.1942SNDF 3 meldet: FL.B 402 und 429 am 11.08.42 Paris passiert. Chalons sur Saone voraussichtlich 21.08.42.
18.08.1942FL.B 402 und 429 am 14.08.42 in Chalons Marine eingelaufen. Nach ergänzung Frischproviant weiterfahrt am 15.08.42. Ankunft in Chalons s. Saone am 21.08.42. Fernschreiben an Marineverbindungsstab A II Rom. Betrifft FL.B. Boote für SNDF Mittelmeer. 2 FL.B. Boote eintreffen zwischen 22. und 24.08.42 in Port Louis (Rhonemündung). Um Gestellung eines Lotsenoffiziers wird gebeten.
26.08.194206:45 Uhr - Nach 5 Tagen (Unzureichende Wassertiefe in der Rhône ) aus Chalon-sur-Saône zusammen mit FL. B 402 ausgelaufen nach Marseille
27.08.194218:00 Uhr – eingelaufen in Port Saint Louis, weiter über La Spezia nach Syrakus.
00.09.1942In Syrakus
10./ 11.09.1943 Versenkt im Hafen von Piombino durch ital. Flak
06.10.1943SNDF 2 (Süd) meldet: Verluste: FL.B 429 und 538, FL.C.Boote 504, 528, 3046 und 3099 in der Nacht vom 10./11.09.43 im Hafen Piombino bei Kampfhandlung durch ital. Flak vernichtet. Alle Boote Totalverluste.

Sources: Literatur : Gröner, "Die deutschen Kriegsschiffe 1815 - 1945", Band 7 ; Schiffe und Boote der Deutschen Seeflieger 1912 - 1976 ; Seenotgruppe 81
Dokumente : KTB (Kriegstagebuch) des General der Luftwaffe beim Oberbefehlshaber der Kriegsmarine / Oberquartiermeister ; diverse Fotobelege ;
Air Sea Rescue Report for Home Aerea and Atlantic, Naval Section ; KTB des Hafenkommandanten Ostende ; ... der Hüst Fecamp ;
Website : Forum-Marinearchiv.de