Fl.B 418 - 420


Schiffsdaten
Schiffstyp:Flugbetriebsboot Klasse B IV (3.Version)
Bauwerft:Gebr. Kröger Yacht- und Bootswerft, Warnemünde
Auftragserteilung:1939
Baujahr:1939 - 1940
Stückzahl:3 (ingesamt 10)
Baunummer:413 - 415
Indienststellung:Baunr.: 413 - 00.10.1939
Baunr.: 414 - 01.11.1939
Baunr.: 415 - 18.04.1940
Schiffsmaße
Länge u.a.:24,45 m
Breite:4,50 m
Tiefgang:1,30 m
Seitenhöhe:2,16 m
Verdrängung:43 t
Antrieb
Maschine:2x MWM 6zyl., 4 takt. DM,
Typ RS 125 SU mit Büchi-Aufladung
Propeller:2x 3flügel Schrauben mit je 0,83 m Ø
Leistung:2x 400 PSe bei 1100 U/min = 800 PSe
Vmax:21,5 kn (~ 40 km/h)
Seeausdauer:520 sm / 21,5 kn bei 3,6 t Öl
Sonstiges:
Besatzung:8 Mann
Verwendung:See-Flugbetrieb / Seenotdienst / Lazarettschiff
Ausrüstung:Flatter-Feuerlöschanlage bestehen aus:
1x 2 zyl. Junkers DM mit 50 Pse und
1x Pumpe Schaumerzeug. mit 1500 l/min
1x Schlepphaken 4,8 to Trossenzug
Bewaffnung:2x MG 15 oder 1x 2cm Flak; MES-Anlage
intern. Rufzeichen:Fl.B 418 - DVDA
Fl.B 419 - DVDB
Fl.B 420 - DVDC
Schiffsnamen:Flagge:Eigner:
Baunr.: 413
Fl.B 418DRReichsluftfahrtministerium
Baunr.: 414
Fl.B 419DRReichsluftfahrtministerium
Baunr.: 415
Fl.B 420DR
GBR
Reichsluftfahrtministerium
Royal Navy (1945)

 

Baubeschreibung:Verdrängerboote in Kompositbauweise, bei denen Spanten, Querschotte, Decksaufbauten und Motorenfundamente aus SM-Stahl ausgeführt waren. Außerdem war eine Feuerlöschanlage und einer Pumpe zur Schaumerzeugung eingebaut. Damit konnten die Boote in begrenzten Umfang zum Löschen kleinere Motorenbrände eingesetzt werden. Die Boote waren mit Schlepphaken mit 4,8 to Trossenzug zum Schleppen von Seeflugzeugen ausgerüstet. Bis Seegang 6 einsatzfähig.

Lebenslauf:
Datum:Ereignis:
Fl.B 418
00.10.1939Abgeliefert und zugewiesen dem Seenotbereich (L) Nord / Seenotbezirksstelle (L) List.
09.10.1939Ausgelaufen zum Seenotfall, Suche nach einer Do 18.
13.11.193907:25 h - FL.B 418 ausgelaufen nach List Ansteuertonne , 10:50 h - Befehl an List, FL.B 418 sofort nach Qu 9448 Mitte senden.
17.11.193909:10 h - Ausgelaufen auf Position 4 sm westlich Kampen.
01.03.194003:30 h - List ausgelaufen , FL.B 418 sucht nach abgestüzter He 111 von II K.G. 26, 1H+KN, um 02:37 h - bei Westerland in die See gestürzt. HANS ROLSHOVEN an der Suche beteiligt.
02.03.194016:50 h - FL.B 418 in List bleibt einsatzbereit im Hafen.
06.03.194023:37 h - FL.B 418 Normalbereitschaft.
08.03.1940FL.B 418 liegt westl. von Westerland.
17.03.1940Von List – Major Eisenbeck: FL.B 418 hat ein Leck, Schraube und Ruder sind verbogen.
20.03.1940List / FL.B 418 nicht klar gemeldet.
06.05.1940FL.B 418 klar gemeldet in List.
06.06.1940Von List – Feldw. Müller: FL.B 418, 19:08 h - List ausgelaufenzur Besetzung Position Westerland.
07.06.1940Von List – Feldw. Müller: FL.B 418, 00:17 h - List eingelaufen.
22.06.1940Von List – Ofeldw. Krieg: FL.B 407 und 418 laufen um 08:45 h - nach Westerland zum Einholen einer am 20.06. notgelandeten Do 18 aus. Um 17:40 h - List eingelaufen.
16.07.1940Von List – Obfeldw. Hack: FL.B Boote 407 und 418, 04:00 h - unter Reichsdienstflagge auslaufen, um sich bei Schlepper VOSSLAP zu melden. Liegeplatz des Schleppers höchstwahrscheinlich querab Westerland.
Gefr. Pickart – List: FL.B 418 um 18:25 h - in List eingelaufen.
17.07.1940Von List – Gefr. Pickart: Die FL.B Boote 407 und 418 sind um 06:00 h für Sonderaufgabe aus List ausgelaufen.
22.07.1940Von List – Oblt. Loebell: FL.B 418 läuft zum Einschleppem einer angetriebenen Mine auf dem Westellenbogen aus.
26.07.1940FL.B 418 bisher List, für Abgabe vorgesehen und bereitgestellt für Seenotdienst bei Luftflotte 2.
04.08.194008:00 h - Aus Wilhelmshaven nach Boulogne ausgelaufen.
00.08.1940Seenotzentrale (L) Boulogne, Seenotbezirksstelle (L) Dieppe.
25.08.194014.25 h - Seenotboot FL.B 418, Heimathafen List, z.Zt. Dieppe, Führer Kpt. Faber, läuft mit Havarie infolge Grundberührung vor Dieppe in den Vorhafen Fecamp ein und wird gegen 16 Uhr in das Bassin Freycinet geleget, um sobald möglich auf das Slip zu gehen.
00.07.1942Torpedowaffenplatz Hexengrund / Gotenhafen.
27.12.1943FL.B 418 und eine andere Einheit waren am Nachmittag aktiv.
09.10.1944E.K.Gr. Kopenhagen, Pommerneinsatz.
25.04.1945Sondereinsatz Ostsee, der Seenotgruppe 81 / Swinemünde unterstellt.
09.05.1945Standort Kappeln.
Weiterer Verbleib zur Zeit unbekannt.
Fl.B 419
01.11.1939Abgeliefert und zugewiesen der Seenotzentrale (L) Nord / Seenotbezirksstelle (L) Norderney.
02.07.194020:30 h – FL.B 419 in Norderney eingelaufen.
07.09.1940Fernschreiben von L.In. 16, FL.B.-Boote für Seenotdienst Lfl. 2: FL.B 419 von Norderney.
09.09.1940FL.B 419 an KMW Wilhelmshaven zwecks Einbau der Waffen in Marsch setzen.
13.09.1940Zugeteilt für Boulogne.
18.09.194011:30 h - Flugbetriebsboote FL.B 419 und 428 befehlsgemäß ausgelaufen zum Bestimmungsort (von Norderney nach Boulogne).
03.11.1940Seenotzentrale (L) Boulogne / Seenotflottille Boulogne.
14.01.1941Flugsicherungsschiff KRISCHAN, FL.B 405 und 419 in Ostende eingelaufen.
28.02.1942Einsatz zum Seenotfall des FL.B 603 mit Jagdschutz. An Seenotunfallstelle entwickelten sich Luftkämpfe zwischen Jagdschutz und überlegenden Verband Spitfire. FL.B 419 wurde ohne Erfolg mit Bomben angeriffen.
06.10.1942Aus dem Bereich des SNDF 3 (West) sind drei FL.B.IV-Boote nach dem Mittelmeer in den Bereich SNDF 2 (Süd) zu verlegen. Meldung welche Fahrzeuge überführt werden, unmittelbar an Kadoschub. Überprüfung auf Einsatzbereitschft, erforderliche Ausführungen von Arbeiten und Vervollständigung der Ausrüstung vor Überführung im Bereich des SNDF 3 West- Bootsführer Eilers ist mit der Überführung der Fahrzeuge zu beauftragen. Kadoschub meldet voraussichtlichen Termin Inmarschsetzung der Boote und veranlasst Überführung im Einvernehmen Wastiko.
31.10.1942SNDF 3 drahtet: Für Mittelmeer FL.B 419 klar in Fecamp. Militärische Besatzung für FL.B 419 inzwischen nach Fecamp in Marsch gesetzt.
20.11.1942FL.B 419, 414 und 417 lt.mtl. Mitteilung Außenstelle West am 19.11.42 17:00 h von Fecamp ausgelaufen.
23.11.1942FL.B 419, 414, 417 und 604 auf dem Marsch zum Mittelmeer in Rouen.
01.12.1942SBK I (Brest) meldet: FL.B 419, 414, 417, 604 und FL.S 205 (WETTIN) auf dem Marsch zum Mittelmeer in Chalons s. Marne. Voraussichtliches Eintreffen in Chalons sur Saone am 07.12.42 und Port Louis am 10.12.42.
06.12.1942SBK III (Wimereux) meldet: FL.B 419, 414 , 417, 604 auf dem Marsch zum Mittelmeer seit den 04.12. abends in Chaumont. Eisbildung behindert z.Zt. Weiterfahrt.
11.12.1942Luftwaffenkontrollinsp./I meldet: FL.B 419, 414, 417 , 604 und FL.S 205 am 08.12.42 in Chalons sur Saone eingelaufen. Vorasusichtliche Weiterfahrt am 13.12. Ankunft Port St. Louis am 13.12.42.
12.12.194207:30 h - FL.B 419, 414 und 417 von Chalons sur Saone ausgelaufen nach Port St. Louis. Ankunft voraussichtlich am 15.12.42
13.12.194216:00 h - FL.B 419, 414 und 417 in Port St. Louis eingetroffen. 14.12. wegen der schlechten Wetterlage durch den Rhone-Marseille Kanal 11:30 h nach Marseille abgelenkt und um 17:30 h in Marseille festgemacht. Weiterfahrt nach Wetterbesserung.
22.12.1942FL.B 419, 414 und 417 liegen noch wegen Schlechtwetter in Marseille, laufen sofort aus wenn es Wetterlage erlaubt.
31.12.194207:30 h - FL.B 419, 414 und 417 von Spezia nach St. Stefano ausgelaufen. 16:30 h - Ankunft in St. Stefano.
02.01.1943FL.B 419, 414 und 417 in Neapel eingelaufen. Auslaufen nach Brennstoffergänzung voraussichtlich am 04.01.43.
07.01.1943Da Treibstoffversorgung erst am 05.01. möglich war, Auslaufen FL.B 419, 414 und 417 am 06.01. laut Befehl italienischer Marine 12:00 h nach Salermo. Am 07.01. Weiterfahrt nach Messina.
08.01.194315:00 h - FL.B 419 und 417 in Syrakus eingelaufen.
10.01.1943SNDF 2 (Süd) drahtet: FL.B 419, 414 und 417 Verlegung vom Kanal beendet. Liegeplatz ab 09.01.43 für diese Boote Syrakus im Bereich SBK X.
13.05.1943SNDF 2 (Süd) meldet: FL.B 417 und 419 Totalverlust bei Bombenangriff auf Augusta Werft.
Fl.B 420
18.04.1940 Seefliegerhorstkommandantur Wilhelmshaven meldet: FL.B 420 Einsatzbereit
27.05.1940FL.B 420 klar gemeldet.
30.05.1940FL.B 420 in W'haven einsatzbereit gemeldet. Seenotzentrale (L) Nord, Seenotflottile Wilhelmshaven.
20.06.1940Von Wilhelmshaven – Uffz. Luxa: FL.B 420 ist 07:00 h nach Wangerooge ausgelaufen.
25.06.1940Von Fliegerhorst – Wilhelmshaven: FL.B 420 ausgelaufen zur Unfallstelle querab Schillig. 17:55 h Wilhelmshaven wieder eingelaufen.
05.07.1940An Wilhelmshaven – Krämer FL.B 420: Da FL.B 423 nach Norderney verlegt wird und dadurch der Stützpunkt Wangerooge aufgelöst wird, wird FL.B 209 nach Wilhelmshaven zurückbeordert.
22.07.1940FK Megelin – Wilhelmshaven: FL.B 420 schleust zur Proviant – Kohle und Brennstoffübernahme ein.
26.07.1940FL.B 420 bisher Wilhelmshaven, für Abgabe vorgesehen und bereitgestellt für Brest.
01.08.1940Betr. Seenotdienst Westküste.Für diesen Zweck sind die B IV Boote FL.B 420 (W'haven), FL.B 421 (Borkum), FL.B 426 (Neubau) und FL.A 402 (Großenbrode) herauszuziehen und baldmöglichst bei Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven zwecks Waffeneinbau zu sammeln. Entsprechende Anzahl MG 15 ist an Kriegsmarinewerft W'haven unterwegs.
07.08.194008:00 h - Aus Wilhelmshaven nach Brest ausgelaufen.
04.09.1940FL.B 420 wird mit sofortiger Wirkung der Seefl.H.Kdtr. Brest zugeteilt. Der Einsatz im Seenotdienst hat mit engsten Einvernehmen Seenotzentrale (L) Brest zu erfolgen.
03.11.1940Seenotzentrale (L) Brest.
07.07.1941Seenotdienstführer West beantragt Verlegung FL.B 420 für Seenoteinsatz nach I`Abervrach, da nach Angabe FL.Boote in Brest in keiner Weise ausgelastet.
25.07.1941Anstelle von FL.B 420 wird das FL.B 421 nach Brest I´Abervrach verlegt.
28.10.1942SNZ (L) (Brest) meldet: FL.B 420 am 24.10.42 Bucht Camaret gestrandet. Wieder flott, Bootskörper nicht, Schrauben und Ruder leicht beschädigt. Boot wird bei Werft Brest eingedockt.
26.06.194322:30 h - Ausgelaufen aus L'Abervac'h.
27.06.194305:15 h – Eingelaufen in Guernsey.
28.06.194303:30 h – ausgelaufen aus Guernsey, 04:15 h – eingelaufen in Cherbourg.
05.07.1943Mittags aus Le Harve ausgelaufen zwecks Überführung zum Mittelmeer, 18:30 h – eingelaufen in Rouen.
06.07.1943Mittags aus Rouen Richtung Paris ausgelaufen.
00.08.1943SBK XIII in Berre / Seenotflottille 13 in St. Raphael.
19.02.194416.20 h - FL.B 420 aus Toulon zum Seenotfall bei La Ciotat ausgelaufen.
17.- 20.04.1944Im Trockendock von Bassins de Raudoup (Dock 4) in Marseille.
00.05.1945Brit. Kriegsbeute ?
Weiterer Verbleib zur Zeit unbekannt.

Sources: Literatur : Gröner, "Die deutschen Kriegsschiffe 1815 - 1945", Band 7 ; Schiffe und Boote der Deutschen Seeflieger 1912 - 1976 ; Seenotgruppe 81
Dokumente : KTB (Kriegstagebuch) des General der Luftwaffe beim Oberbefehlshaber der Kriegsmarine / Oberquartiermeister ; diverse Fotobelege ;
Air Sea Rescue Report for Home Aerea and Atlantic, Naval Section ; KTB des Hafenkommandanten Ostende ; ...Hüst Fecamp ;
Website : Forum-Marinearchiv.de