Fl.B 405


Schiffsdaten
Schiffstyp:Flugbetriebsboot Klasse B IV (2.Version)
Bauwerft:Gebr. Kröger Yacht- und Bootswerft, Warnemünde
Auftragserteilung:1936
Baujahr:1938
Stückzahl:(insgesamt 14)
Baunummer:???
Indienststellung:23.08.1938
Schiffsmaße
Länge u.a.:24,45 m
Breite:4,50 m
Tiefgang:1,30 m
Seitenhöhe:2,16 m
Verdrängung:43 t
Antrieb
Maschine:2x MWM 6zyl., 4 takt. DM,
Typ RS 125 SU mit Büchi-Aufladung
Propeller:2x 3flügel Schrauben mit je 0,83 m Ø
Leistung:2x 400 PSe bei 1100 U/min = 800 PSe
Vmax:21,5 kn (~ 40 km/h)
Seeausdauer:520 sm / 21,5 kn bei 3,6 t Öl
Sonstiges:
Besatzung:8 Mann
Verwendung:See-Flugbetrieb / Seenotdienst / Lazarettschiff
Ausrüstung:Flatter-Feuerlöschanlage bestehen aus:
1x 2 zyl. Junkers DM mit 50 Pse und
1x Pumpe Schaumerzeug. mit 1500 l/min
1x Schlepphaken 4,8 to Trossenzug
Bewaffnung:2x MG 15 oder 1x 2cm Flak; MES-Anlage
intern. Rufzeichen:DVCD
Schiffsnamen:Flagge:Eigner:
Fl.B 405 ( SEEMÖWE )DRReichsluftfahrtministerium

 

Baubeschreibung:Verdrängerboote in Kompositbauweise, bei denen Spanten, Querschotte, Decksaufbauten und Motorenfundamente aus SM-Stahl ausgeführt waren. Außerdem war eine Feuerlöschanlage und einer Pumpe zur Schaumerzeugung eingebaut. Damit konnten die Boote in begrenzten Umfang zum Löschen kleinere Motorenbrände eingesetzt werden. Die Boote waren mit Schlepphaken mit 4,8 to Trossenzug zum Schleppen von Seeflugzeugen ausgerüstet. Bis Seegang 6 einsatzfähig.

Lebenslauf:
Datum:Ereignis:

23.08.1938Abgeliefert und zugewiesen der Seenotberzirksstelle (L) Norderney, Liegehafen Norderney.
20.03.1939Stationiert in Norderney unterstellt der Seenotbezirksstelle (L) Norderney.
04.09.1939Befehl an FL.B 405 im Sektor Baltrum nach Flugzeugtrümmer suchen.
01.11.1939Stationiert in Norderney unterstellt der Seenotbezirksstelle (L) Norderney.
31.05.1940FL.B 405 ausgelaufen nach Delfzijl.
00.05.1940Seenotbezirksstelle (L) Holland / Delfzijl, anschließend in Juist.
00.06.1940Princess Beatrix Schleuse / Niederlande, Stationiert in Boulogne.
13.07.1940Gemäß Schreiben der deutschen Gesandtschaft an das Eidgenössische Politische Departement / Abteilung für fremde Interessen in Bern, mit der Bitte, der Britischen Regierung zu notifizieren, das Fl. B 405 als deutsches militärisches Lazarettschiff "SEEMÖWE" verwendet wird.
25.07.1940Um 17.30 Uhr laufen in Ostende unter Führung des Transportführers Schumacher folgende Seenotboote ein: SEESCHWALBE, SEEBÄR, SEEHUND, SEEADLER, SEEMÖWE und SEESTERN. Die Boote kommen von Norderney, Bestimmungsort Boulogne. Sie machen am Cockerillkai fest.
03.11.1940Zur Reparatur in Deutschland.
15.12.1940FL.B 405 angetreten Marsch nach Boulogne.
00.12.1940Seenotzentrale (L) Boulogne / Seenotflottille Boulogne.
14.01.1941Flugsicherungsschiff KRISCHAN, FL.B 405 und 419 in Ostende eingelaufen.
24.02.1941der Seenotzentrale (Luft) Sizilien wird für den Seenotdienst beim X. Fliegerkorps das Boot FL.B 405 aus dem Berich des Seenotführers Luftflotte 2 zugeteilt. Gemäß : Schreiben Genst.Gen.Qu.L.In.16 an Gen.d.L. beim Ob.d.M.
25.02.1941Der Seenotzentrale (L) Sizilien wird für den Seenotdienst beim X.Fl.Korps zugeteilt: FL.B 405 aus dem Bereich SNDF Lfl.2 aus Boulogne. Überführungsweg durch Wehrmachtverkehrsamt Paris wie folgt: Le Harve - Seine - Marne - Saone - Rhone. Geleitschutz von Marseille nach Syrakus durch Fahrzeuge der italienischen Kriegsmarine.
05.03.1941Wastiko (Oberstlt. Hassel) teilt mit, daß franz. Regierung sich mit Durchfahrt der 3 Boote durch das unbesetzte Gebiet unter folgende Bedingungen einverstanden erklärt habe:
1) Besatzung Zivilkleidung.
2) keine Waffen an Deck.
3) Keine Nationalitäts- und Hochheitsabzeichen.
4) Kein Flagge führen.
5) Größtmögliche Beschleunigung der Durchfahrt durch das unbesetzte Gebiet.
07.03.194117:00 h - Flugbetriebsboote FL.B 405, 426 und 430 aus Fecamp ausgelaufen zur Fahrt durch Frankreich Seine aufwärts. Bootskdt. Gerhard Eilers
10.03.1941In Calais beim Seenotdienstführer Luftflotte 2, (Lt: 1/Skl I M Nr. 9008/41 geh. Vom 10.03.1941).
16.03.1941Zusammen mit Fl.B 426 und 430 nach Auskunft Ob.d.L. in Paris.
20.03.1941FL.B 405 auf Marsch nach Marseille in Chalone sur Marne eingelaufen.
24.03.1941Vermerk O.Qu.: Kdo. S.+ B. - Oberst Schanz teilt mit: daß 3 Boote für X.Fl.Korps auf dem Marsch nach Chalons sur Saone am 24.03. Chaumont ereicht haben und am 27.03. in Chalone sur Saone eintreffen werden. Die Waffenstillstandkommission ist durch Kdo.S.+ B. unterrichtet. Boote haben bisherigen Reise 89 Schleusen passieren müssen. Mit italienischer Marine wurde folgendes Vereinbart:
1) FL.B 405, 426 und 430 sollen von Marseille unter Küste Hafen San Remo anlaufen. Von dort Weiterfahrt mit Lotsen bis Savona.
2) Italienische Marine wird in Savona, Spezia, Civitavecchia, Neapel, Messina erforderliches Diesel-ÖL und Schmieröl für Weiterfahrt zur Verfügung stellen.
3) Italienische Marine übernimmt Geleit FL.Boote von Savona bis Syrakus.
27.03.1941FL.B 405, 426 und 430 in Chalon sur Saone festgemacht. Von Westiko ein Hauptmann und drei französische Offiziere zur Begeleitung bis Marseille an Bord.
29.03.1941ausgelaufen nach Lyon.
30.03.1941Aus Lyon ausgelaufen.
31.03.1941Vorraussichtlich in Arles.
01.04.1941Abends FL.B 405 zusammen mit FL.B 426 und 430 in Marseille eingelaufen.
02.04.1941FL.B 405 zusammen mit FL.B 426 und 430 in Marseille eingelaufen und dort zur Überprüfung der Schrauben eingedockt.
06.04.1941Boot soll zusammen mit FL.B 426 und 430 um 07.00 Uhr von Marseille nach San Remo auslaufen und innerhalb der französischen Hoheitsgewässer vom Aviso IMPETUENSE geleitet werden. Ab Savona soll ein italienisches Torpedoboot die Sicherung der Boote bis Syrakus übernehmen.
09.04.1941FL.B 405 morgens zusammen mit FL.B 426 und 430 von Marseilles nach San Remo mit planmäßiger Ankunft um 18:00 h ausgelaufen.
12.04.1941Um 09.00 h - zusammen mit FL.B 426 und 430 im Geleit des italienischen Torpedobootes LA MASA von Savona nach La Spezia mit planmäßiger Ankunft um 13.30 h ausgelaufen.
00.04.1941Bootskdt. Gerhard Eilers bei Bombenangriff auf das Boot in La Spezia schwer verwundet.
15.04.1941Um 07.30 h - FL.B 405 zusammen mit FL.B 426 und 430 im Geleit des italienischen Torpedobootes LA MASA aus La Spezia ausgelaufen und um 10.15 h in Civitavecchia eingelaufen.
14.03.1942Seenotfall, Motorsegler gesunken, FL.B 405 und zwei Boote des Hafenkommandanten Suda ausgelaufen, 1 Toten geborgen
00.07.1944bei der 11. Seenotflottille im Bereich des Admiral Ägäis gemeldet.
Weiterer Verbleib zur Zeit unbekannt.

Sources: Literatur : Gröner, "Die deutschen Kriegsschiffe 1815 - 1945", Band 7 ; Schiffe und Boote der Deutschen Seeflieger 1912 - 1976 ; Seenotgruppe 81
Dokumente : KTB (Kriegstagebuch) des General der Luftwaffe beim Oberbefehlshaber der Kriegsmarine / Oberquartiermeister ; diverse Fotobelege ;
Air Sea Rescue Report for Home Aerea and Atlantic, Naval Section ; KTB des Hafenkommandanten Ostende
Website : Forum-Marinearchiv.de